OTHMAR III Blumer

Handel u. Ämter: Othmar III betrieb den Handel seines Vaters weiter. Da er in der Hoschet nicht den ganzen Viehbestand überwintern konnte, wurden die überzähligen Tiere auf den Märkten von Bellinzona und Lugano verkauft. In Graubünden kaufte er Schafe, deren Wolle von der Glarner «Mätzen »-Hausindustrie zu Tuch verarbeitet wurde. Dieser Erwerbszweig hatte seinen Hauptsitz in Schwanden. Die grauen Tücher, halb leinen, halb wollen, waren weitherum bekannt. Sie wurden schon zur Säckingerzeit im Glarnerland hergestellt, bis im 17. Jahrhundert fremde eingeführte Stoffe sie von den Märkten verdrängten. Othmar III war viele Jahre Ratsherr und Kirchmeier. 1590 erwarb er zu den Tagwenrechten von Luchsingen und Nidfurn noch das Tagwenrecht von Schwanden. Offenbar besaß er auch dort Güter. Das Tagwenrecht von Glarus wird ihm ebenfalls gehört haben, da er, wie sein Vater, «Tagwenrat zu Glarus » genannt wird.

Geburt u. Hochzeit: Othmar III wurde im Obern Blumerhaus im Thon geboren und starb in Nidfurn. Da das väterliche Haus mit den Gütern im Thon und der Alp Guppen an seinen altern Bruder Jakob (1563-1630) übergehen sollten, kaufte sein Vater von MATHIAS II BLUMER das Hoschetgut in Nidfurn samt dem Nidfurner Tagwenrecht für ihn und gab ihm zudem die Alp Brand mit allen Stafeln und Wäldern. OTHMAR III zog nach seiner Verheiratung nach Nidfurn.
Othmar III heiratete 1587 die siebzenjährige Anna Elmer, Tochter des reichen und angesehenen Pannerherrn und Landvogts zu Werdenberg, Hans Elmer, Bruder des Landammanns Joh. Heinrich Elmer. Seit der Säckingerzeit spielte das Geschlecht der Elmer in der Landesgeschichte eine bedeutende Rolle. Othmar, selber aus reichem Haus, soll von seinem Schwiegervater, wohl als Vorlaß, 11'000 Gulden geerbt haben, für damals allein schon ein großes Vermögen. Der Rat hat ihm zur Hochzeit drei Gemsen aus dem Freiberg verehrt, während gewöhnlich nur zwei zugesprochen wurden. (Q: Gesch.d.B. 1960, S.32)